Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2025

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Politische Debatte am WDG: „wdg-kontrovers“ sorgt für hitzige Diskussionen

Am 5.2.2025 verwandelte sich die Aula des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums in ein politisches Diskussionsforum. Unter dem Motto „wdg-kontrovers“ diskutierten die Direktkandidaten des Wahlkreises Wuppertal I über zentrale gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Herausforderungen. Eingeladen waren René Schunck (FDP), Till Sörensen-Siebel (Die Linke), Helge Lindh (SPD) sowie Thomas Haldenwang (CDU). Anja Liebert (Die Grünen) musste ihre Teilnahme aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung absagen. Die Moderation übernahmen interessierte Schüler*innen der Oberstufe, während die Jahrgangsstufen EF und Q2 gespannt im Publikum Platz nahmen. 

Die Diskussion begann mit dem Thema Wirtschaft. René Schunck plädierte mit Leidenschaft für eine stärkere Entlastung der Unternehmen und weniger Bürokratie. 

„Deutschland braucht mehr Mut zur Innovation“, betonte Schunck. Till Sörensen-Siebel hielt dagegen: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der wirtschaftliche Erfolg nicht auf Kosten sozialer Gerechtigkeit gehen darf.“ Hier entflammte bereits die erste hitzige Debatte, die von den Moderatoren geschickt wieder auf eine sachliche Ebene gelenkt wurde. Auch das Thema Klimawandel wurde intensiv diskutiert. Helge Lindh forderte „konkrete Maßnahmen, die sowohl sozial als auch wirtschaftlich vertretbar sind“, während Thomas Haldenwang (CDU) betonte, dass Klimaschutz mit Vernunft und Augenmaß betrieben werden müsse. 

Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Themenkomplex Migration. Helge Lindh sprach sich für eine humane und integrationsfördernde Migrationspolitik aus. „Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter jeder Zahl ein Mensch steht“, appellierte er ans Publikum. Thomas Haldenwang warnte vor den Herausforderungen bei der Integration und betonte die Notwendigkeit klarer Regeln. An dieser Stelle gerieten vor allem Till Sörensen-Siebel und Thomas Haldenwang aneinander. Während der Vertreter der Linken auf die Verantwortung Deutschlands als Zufluchtsland pochte, kritisierte der CDU-Politiker die „naive Haltung“ gegenüber den Herausforderungen. Die Spannungen waren spürbar, das Publikum verfolgte das Wortgefecht mit großer Aufmerksamkeit. 

Ein besonders sensibles Thema war die Rolle der AfD im politischen Diskurs. Hier herrschte weitgehend Einigkeit unter den anwesenden Politikern: Demokratie muss wehrhaft bleiben und extremistische Tendenzen dürften keinen Raum bekommen. Thomas Haldenwang, als ehemaliger Verfassungsschützer, betonte: „Rechtsextremismus ist eine reale Bedrohung für unsere Gesellschaft. Wir müssen geschlossen dagegenstehen.“ 

Ein Schüler der EF brachte es am Ende auf den Punkt: „Man hat gemerkt, wie komplex die Themen sind und wie schwierig es ist, Lösungen zu finden. Aber genau solche Diskussionen brauchen wir, um uns eine eigene Meinung zu bilden.“