China von Innen!

Erfahrungsbericht vom ersten Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Wuhan (China)

Es war Freitagabend, als wir uns am Düsseldorfer Flughafen trafen, um gemeinsam für zwei Wochen ins Ungewisse zu fliegen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Istanbul landeten wir nach elf Stunden Flug in Peking.

Am ersten Abend gab es direkt schon chinesisches Essen zur Einstimmung. Nach einem abwechslungsreichen und interessanten Frühstück am nächsten Morgen sind wir mit Frau Wang, unserer Führerin, die sehr gut Deutsch sprach, zur chinesischen Mauer gefahren. Insgesamt 1700 ungleichmäßige und glitschige Stufen führten zur Spitze, von der man einen super Ausblick über die Berge und die Natur hatte.

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter zu den Ming Gräbern und der Allee der Tiere. Den Abend rettete uns der dem Hotel gegenüberliegende McDonalds.

Am zweiten Tag in Peking besichtigten wir morgens bei strahlendem Sonnenschein den Olympiapark. Danach ging es weiter zum Platz des Himmlischen Friedens und der beeindruckenden Verbotenen Stadt. Bevor es abends zum Hauptbahnhof ging, fuhren wir noch zum Himmelstempel, dem Wahrzeichen Pekings, und besuchten einen verrückten Basar. Die folgende Nacht im Zug zeigte die unterschiedlichen Auffassungen von Hygiene und Komfort. Nach elf Stunden erreichten wir endlich Wuhan und es erwartete uns ein sehr gegensätzliches Stadtbild zu Peking. Statt flachen und zum Teil noch sehr alten Gebäuden befanden wir uns in einer schnell wachsenden Metropole, mit Hochhäusern und Kränen, wohin man schaut.

Von dem Vize-Direktor der Schule und weiteren Verantwortlichen wurden wir sehr herzlich in der Schule in Wuhan begrüßt. Anschließend wurden wir über das riesige Schulgelände geführt. Ein eigenes Fußballstadion, 36 Basketballplätze, ein Supermarkt, Handyshop und schuldeigener Frisör oder die Kantine waren nur einige Bestandteile der Schule. Mittags war es dann endlich soweit, wir lernten unsere chinesischen Austauschpartner kennen. Bei dem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine konnten wir erste Gespräche führen und Eindrücke austauschen. Nachdem wir die Möglichkeit hatten, am Nachmittag den Unterricht zu besuchen, sind wir um 17.00 Uhr mit den jeweiligen Austauschschülern nach Hause gefahren. Dort trafen wir das erste Mal auf unsere Gasteltern, die uns sehr freundlich aufnahmen.

Unser 2. Tag begann mit einer Stunde chinesisches Malen, die sehr unterschiedliche künstlerische Resultate brachte. Darauf folgte der Kung Fu Kurs auf dem Fußballrasen. Ein sehr talentierter Lehrer versuchte uns in diese Kunst einzuführen. Viele taten sich damit schwer, aber alle hatten Spaß.

Am Nachmittag fuhren wir zu unserer Partneruniversität, der Hubei University of Technology. Hier wurden wir auch mit offenen Armen begrüßt und konnten mit den deutsch sprechenden Studenten interessante Gespräche führen.

Donnerstag besichtigten wir die deutsche Firma Hoppecke und die Wuppertaler Firma Brose. Entgegen unserer ersten Vorstellung stellten wir während der Besichtigungen der Firmen fest, dass hier in deutschen Firmen die Angestellten und Arbeiter unter akzeptablen Arbeitsbedingungen gute Arbeit leisten.

Freitagmorgen holte uns ein Bus mit Fremdenführer zu einer Sightseeing-Tour ab. Das erste Ziel war die älteste Universität in Wuhan, die eher einer kleinen Stadt glich. Anschließend folgte das Wahrzeichen von Wuhan: der Yellow Crane Tower. Von der obersten Etage des fünfstöckigen Gebäudes hatte man einen weitreichenden Ausblick über die Stadt. Nach dem Mittagessen in einem „deutschen Brauhaus“ made in China war das Museum mit Ausgrabungen von Marquis Yi of Zeng unser nächstes Ziel. Dort zogen wir die Aufmerksamkeit vieler Chinesen mit Fotokamera und auch eines Fernsehteams auf uns.

Nach drei Tagen Besichtigungen, Sehenswürdigkeiten und ersten einprägsamen Einblicken in die chinesische Geschichte folgte das Wochenende. Verschiedene Erlebnisse füllten die sonnigen zwei Tage, die jeder mit seiner Gastfamilie oder zusammen mit anderen Austauschschülern verbrachte. Der Besuch einer chinesischen Hochzeit, abwechslungsreiches Kulturprogramm oder ein Freizeitpark waren nur einige Aktionen.

Montagmorgen um 7.00 Uhr mussten wir wieder in der Schule sein. Nach der dritten Stunde fanden wir uns mit allen 6000 Schülern vor dem Haupteingang ein und vollzogen die wöchentliche Flaggenzeremonie, bei der die Schüler in Reih und Glied stehen und die chinesische Flagge feierlich gehisst wird. Wir wurden gebeten zu dieser Zeremonie eine kurze Rede zu halten, die Anton schrieb und hielt.

Die folgenden zwei Tage verbrachten wir von morgens bis nachmittags in der Schule. Teilweise im Unterricht oder auf dem Schulgelände, beispielsweise am See oder auf dem Fußballplatz.

Mittwoch hieß es dann, nach einem gemeinsamen Mittagessen mit allen Gastschülern, Abschied zu nehmen. In diesen neun Tagen lernten wir neue Freunde kennen, zu denen wir auch nach unserer Rückkehr noch Kontakt halten. Für jeden von uns war die Reise ein unvergessliches Erlebnis mit Höhen und Tiefen, doch durch die Gastfreundlichkeit und Offenheit der Menschen, die wir dort getroffen haben, wird sie uns als ein voller Erfolg in Erinnerung bleiben.

Das WDG nimmt seit 2013 jährlich am gemeinsamen Schüleraustausch  der Wuppertaler Gymnasien un der privaten Herderschule nach Wuhan teil.