MINT

Das WDG gehört zum Excellenz-Schulnetzwerk MINT-ec.

Was ist/will MINT?

In Deutschland fehlen Nachwuchskräfte in den MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Die Initiative möchte dem entgegenwirken, indem sie Schulen in der Vermittlung dieser Fähigkeiten unterstützt.

MINT heißt 

    • Spaß an Naturwissenschaften, Mathematik und Technik
    • Basis für lebenslang gute Berufschancen
    • Teilhabe an einer technikorientierten Welt.

Viel Spaß beim Einlesen in die besonderen Projekte des WDGs im MINT-Bereich.

Johan Immanuel Schellenbach belegt den 1. Preis bei der Landesrunde der Mathematik Olympiade 2021

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„Ich bin fertig,“ Johan schob seine beschriebenen Lösungsblätter zusammen. „Du hast noch fünf Minuten Zeit, brauchst du die noch?“ erwiderte ich. „Nein, ich bin fertig. Ich habe ein gutes Gefühl,“ sagte Johan noch einmal bestimmt. Dieses kurze Gespräch, das am 26.02.2021 im Achter-Cluster des WDG auf recht unspektakuläre Weise die Landesrunde der 60. Deutsche

n Mathematik-Olympiade beendete, zeigt, was für ein Mensch Johan Schellenbach aus der fünften Klasse ist. Schon ab der ersten Stunde hat seine Klassenlehrerin Frau Benstein sein Talent erkannt und ihn dazu ermutigt schon wenige Wochen nach Schulbeginn die Aufgaben der Schulrunde der Mathematik-Olympiade abzugeben. Er gewann, qualifizierte sich für die Wuppertaler Runde und gewann diese ebenfalls. Seine Arbeit war so gut, dass er als einer von nur sieben Wuppertaler ausgewählt wurde an der Landesrunde teilzunehmen. In den Jahren davor ist das kein Schüler des WDG gelungen, aber das wusste er da noch gar nicht. Schon die reine Teilnahme an der Landesrunde war ein großer Erfolg, für ihn und noch mehr für unsere Schule. Und dann … erhält er den ersten Preis. Auch diesen Wettkampf, wo die klügsten Mathe-Schülerinnen und Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen ihre Köpfe zum Rauchen bringen, hat er gewonnen.

Johan war schon ein ausgezeichneter Mathematiker, als er an unsere Schule gekommen ist. Die Mathe-Fachschaft hat in den letzten Jahren viel in die Unterstützung der Wettbewerbe investiert. Aber es wäre vermessen anzunehmen, dass wir in der kurzen Zeit großen Einfluss auf seine Fähigkeiten gehabt haben könnten. Umso mehr freuen wir uns, ihn auf seinen weiteren Weg zu unterstützen. In der Mathe-Ag der fünften und sechsten Klasse ist er auf jeden Fall schon ein festes Mitglied.

Herzlichen Glückwunsch, Johan.

Herr Dr. Lapp

 

Lemur Laubfrosch

Wir machen ab dem Schuljahr 2020/21 mit bei Citizen Conservation!

Mit Beginn des Schuljahrs 2020/21 widmen wir uns einer besonderen Aufgabe. Das Vivarium eröffnet eine "Zweigstelle" im Schülerlabor. Hier betreuen die Schülerinnnen und Schüler des Leistungskurses Biologie von Frau Schweizer-Motte fünf Knochenkopfkröten (Ingerophrynus galeatus), die aus Nachzuchten des Köner Zoos kommen, sowie fünf Lemur Laubfrösche (Agalychnis lemur), die aus einer privaten Nachzucht von Herrn Prof. Eisenberg stammen. Ziel ist es diesen Tieren bei uns artgerechte Lebensbedingungen zu schaffen und eine eigene Vermehrungszucht in den kommenden zwei Jahren aufzubauen. 

Was ist Citizen Conservation?

"Citizen Conservation ist ein Netzwerk von hauptberuflichen und privaten Tierhaltern. Nach wissenschaftlichem Erkenntnisstand gemanagte Zuchtprogramme treffen auf die Bereitschaft von Menschen, sich aktiv am Erhalt der Biodiversität zu beteiligen. Citizen Conservation macht Bürger zu Artenschützern, leitet an, begeistert, motiviert zur Teilnahme und bringt die Kompetenzen aller zusammen, um einen spürbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten." zur Website von Citizen Conservation

Welche Ziele werden verfolgt?

Schaffung von Reserven
Viele Arten werden nur überleben, wenn wir es schaffen, rechtzeitig stabile und gesunde Bestände in Menschobhut aufzubauen.

Gewinnung von Wissen
Erkenntnisse zur Lebensweise der Tiere sind der Schlüssel für das Verständnis von Ökosystemen und zur Durchführung effektiver Artenschutzmaßnahmen.

Ausbau von Kapazitäten
Die bestehenden Kapazitäten von zoologischen Institutionen allein werden nicht ausreichen, den stetig steigenden Bedarf an koordinierten Zuchtprogrammen zu decken.

Citizen Conservation bedeutet Handeln mit konkretem Ergebnis
Unter dem Dach von Citizen Conservation soll die Erhaltungszucht von Tierarten durch die Zusammenarbeit von privaten und institutionellen Haltern gefördert werden. Die Träger des Programms, Frogs & Friends e.V., Verband der Zoologischen Gärten e.V. sowie die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V., garantieren den fachkundigen und verantwortungsvollen Aufbau des Programms. Citizen Conservation zeigt, dass und wie man persönlich etwas unternehmen kann: durch Unterstützung des Ausbaus von Citizen Conservation oder durch den persönlichen Einstieg in die Haltung und Zucht bedrohter Arten.

Die Ausweitung der Kapazitäten versetzt Citizen Conservation in die Lage:

  • stabile Populationen bedrohter Arten in Menschenobhut aufzubauen
  • in akuten Krisensituationen, etwa bei Ausbruch von tödlichen Seuchen, kurzfristig reagieren zu können
  • dem illegalen Handel mit Wildtieren die Geschäftsgrundlage zu entziehen
  •  Werbung für die Sache bedrohter Arten zu machen

(entommen https://citizen-conservation.org/ 26.07.2020)

Einsteinwochenende

Einsteinwochenende? => Einsteinseminar!

 Wochenende bedeutet: Ausschlafen, Entspannen, Ausgehen, Feiern !?

So oder so ähnlich sieht sicherlich ein „normales“ Wochenende für Schüler und auch Lehrer aus. Nicht jedoch, wenn es zum Einsteinwochenend-Seminar geht.

Wie schon viele Male zuvor fährt der Leistungskurs Physik zusammen mit dem Grundkurs zum Einsteinseminar nach Oberwesel. Als Begleitung sind die Kurslehrer, Herr Peikert (GK) und Herr Schubert (LK) als Referenten mit dabei.

Direkt im Anschluss an die vierte Stunde geht es mit Herrn Peikert und Herrn Schubert zum Wuppertaler Hauptbahnhof. Dort werden noch schnell Essensvorräte ergänzt und dann der Zug nach Köln bestiegen. In Köln werden erneut Essensvorräte herangeschafft und weiter geht es über Koblenz (Umsteigen und diesmal keine Essensvorräte ergänzen, da die Umsteigzeit zu knapp ist) nach Oberwesel.

Dort bleibt den meistens Schülern die Spucke weg, denn das Jugendgästehaus liegt neben der Schönburg gegenüber der Loreley hoch über dem Rhein auf einem Berg.

Zeit zum Verschnaufen bleibt kaum. Das Leben Albert Einsteins wird noch vor dem Abendessen behandelt. Sein interessanter Werdegang im schulischen/universitären wie auch im privaten Bereich gehört ebenso dazu wie sein ambivalentes Verhalten bei der Entwicklung der ersten Atombombe.

Bis gegen 21 Uhr wird die Äther - Theorie analysiert. Doch anstatt zu entspannen (Kicker und Tischtennisplatten stehen zur Verfügung) werden im Bistro mögliche Schwächen der Äthertheorie diskutiert.

Samstag morgen geht es mit viel Elan in die eigentliche spezielle Relativitätstheorie.

Das Fundament bildet c, die Lichtgeschwindigkeit. Sie ist konstant. Alles Andere ist relativ: Strecken werden kürzer oder länger, Zeitabschnitte erscheinen verkürzt oder gedehnt – alles je nach Standpunkt. Zwillinge altern unterschiedlich schnell, aber wer hat denn nun Recht? Um das rauchende Hirn abzukühlen gehen einige in der Mittagspause mit Herrn Schubert ins Hallenbad des Jugendgästehauses schwimmen. Andere erholen sich oder diskutieren die Theorie. Danach wird es immer abgedrehter. Die sich nahezu lichtschnell bewegenden Lehrer erscheinen nicht nur merkwürdig verzerrt, sie werden auch noch schwerer (besonders Herr Schubert).

Abends geht es wieder ins Bistro und die Duelle am Kicker und an den Tischtennisplatten werden fortgesetzt. Am Sonntagmorgen werden Aufgaben bearbeitet, Energiebilanzen erstellt und Beschleuniger durchgerechnet. Ein Video mit Prof. Ruder / Uni Tübingen fasst die Ergebnisse der speziellen Relativitätstheorie auf unterhaltsame Weise zusammen.

Nach dem Mittagessen hastet die gesamte Truppe den Berg hinab und mit der Deutschen Bahn geht es dann zurück nach Wuppertal.

Dort holen die meisten dann den versäumten Schlaf nach. Einigen sieht man das „Wochenende“ am nächsten Tag noch deutlich an. Thomas Schubert


Vertiefung in spezieller Relativitätstheorie - Ein Wochenende für die Relativitätstheorie

Für die Schüler und Schülerinnen des Physikleistungskurses bietet das Wilhelm Dörpfeld Gymnasiums das traditionelle Einsteinwochenende  in Oberwesel an- Hier beschäftigt man sich intensiv mit der speziellen Relativitätstheorie Albert Einsteins. Frei von schulischen Zeitrhythmen und in ungewohnter Atmosphäre ging es um die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit und E=mc². Neben der Theorie standen tagtägliche Auswirkung der Relativitätstheorie auf dem Plan. Wer macht sich schon klar, dass unser GPS jeden Tag 11 km an Genauigkeit verlieren würde, wenn man die Relativitätstheorie nicht berücksichtigt.
Mit dem am WDG traditionellen Wochenendseminar wurde neben der Quantenphysik, die im Unterricht behandelt wurde, das zweite Fundament der modernen Physik betreten. Beide Säulen werden beim Besuch des CERN und des Paul-Scherrers-Institutes im kommenden Frühjahr benötigt und erfahrbar werden.
Trotz des umfangreichen Programms fanden die Schülerinnen und Schüler noch viel Zeit, um sich mit den begleitenden Lehreren über weitere interessante Fragestellungen der Physik auszutauschen. Am Sonntagnachmittag geht das Seminar, das  immer in sehr angenehmer Atmosphäre stattfindet, mit der Einfahrt des - für relativistische Betrachtungen sehr langsamen Zuges - ins vertraute Wuppertal zu Ende.

Thomas Schubert und Norbert Peikert

Bergisches Schultechnikum: Der Robotik-Kurs für die Klassen 7

Wir arbeiten seit Jahren mit dem Bergischen Schul-Technikum zusammen und bieten technisch interessierten und begabten Kindern der Jahrgangsstufe 7 einen Kurs ‚Einführung in der Steuerung von Robotern mit Hilfe von Lego-Mindstorm-Robotern‘ an. Die Teilnehmer können in späteren Jahren ihre Kenntnisse in weiterführenden Kursen beim Bergischen Schul-Technikum an der Universität Wuppertal vertiefen.

Die Schülerinnen und Schüler lernen die Lego-Mindstorm-Roboter zusammenzubauen. Sie erfahren, über welche Sensoren die Roboter ihre Umwelt wahrnehmen und wie sie sich in ihrer Umwelt bewegen können. Die Schüler lernen, die kleinen Roboter zu steuern und einfache Aufgabenstellungen zu erledigen. Lösungsideen entwickeln, Bewegungen und das Einholen von Informationen planen und vor allem gemeinsam an einer Aufgabenstellung zu arbeiten, sind wichtige Erfahrungen, die zu bewältigen sind. Herr Tilkner vom Bergischen Schul-Technikum sowie der begleitende Lehrer werden Ihre Kinder bei diesem Projekt betreuen.

Der Kurs kann maximal 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 aufnehmen. Er findet auf dem Campus Freudenberg statt. Wir richten zwei Kursgruppen à 15 Schülerinnen und Schülern ein, die an jeweils drei Freitagnachmittagen stattfinden.

 

Ansprechpartner  in der Schule sind Nermin Ehmann, Nicolai Braschos, Julian Sauer und Thomas Schubert.

 

Wie bekomme ich ein MINTec-Zertifikat?

Seit dem Schuljahr 2016/17 gibt es für Schülerinnen und Schüler des WDGs die Möglichkeit zusammen mit dem Abiturzeugnis ein MINT-EC-Zertifikat zu erwerben. Dieses Zertifikat wird von Universitäten, Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen anerkannt und stellt ein wichtiges Zeugnis für zukünftige Bewerbungen dar.

Ziel dieses Zertifikats ist es besondere Leistungen im MINT Bereich zu würdigen und zu dokumentieren. Es bietet eine verlässliche - von den verschiedenen Bildungssystemen der einzelnen Bundesländer unabhängige - Einordnung über besondere Leistungen im MINT Bereich.

Zum Erwerb eines MINT-EC-Zertifikats müssen Leistungen in den drei Anforderungsbereichen "Fachliche Kompetenz", "Fachwissenschaftliches Arbeiten" und "Zusätzliche MINT-Aktivitäten" nachgewiesen werden.

Die Verleihung der MINT-EC Zertifikate erfolgt in Form einer vierseitigen Urkunde, die zusammen mit dem Abiturzeugnis verliehen wird. Auf der Vorderseite der Urkunde wird die Gesamteinstufung "mit Erfolg", "mit besonderem Erfolg" oder "mit Auszeichnung". In jedem Anforderungsfeld werden diese drei Abstufungen erreicht:

Anforderungsfeld I : "Fachliche Kompetenz":
Das Anforderungsfeld "Fachliche Kompetenz" kann in NRW durch die Belegung zweier Leistungskurse im MINT Bereich, oder durch die Belegung eines Leistungskurses und zweier Grundkurse, die durchgängig in der Qualifikationsphase belegt wurden, abgedeckt werden. Der Notendurchschnitt der eingebrachten Kurse ist Grundlage für die Einstufung. Als Mindestanforderung ist ein Notendurchschnitt von 9 Punkten in allen eingebrachten Kursen erforderlich. Dies würde einer Einstufung 'mit Erfolg' entsprechen. Für die Einstufung "mit Auszeichnung" wird ein Notendurchschnitt von 13 Punkten vorausgesetzt.

Anforderungsfeld II : "Fachwissenschaftliches Arbeiten":

In diesem Anforderungsfeld ist die Anfertigung einer fachwissenschaftlichen Arbeit im MINT-Bereich erforderlich. Diese muss mindestens 10 Seiten umfassen. Alternativ kann auch die Belegung eines naturwissenschaftlichen Projektkurses als wissenschaftspropädeutisches Fach diesen Bereich abdecken. Auch hier zählt die Notenstufe für die Einstufung, z. B. "mit besonderem Erfolg" (ab 11 Punkten).
Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit eine "Besondere Lernleistung" oder die Teilnahme an einem "Jugend forscht-Wettbewerb" für dieses Anforderungsfeld werten zu lassen.

Anforderungsfeld III: "Zusätzliche MINT-Aktivitäten":
In diesem Anforderungsfeld können bereits ab der Jahrgangsstufe 5 Punkte für alle Aktivitäten im MINT-Bereich gesammelt werden. Diese Punkte können durch die Teilnahme an außerunterrichtlichen Aktivitäten erworben werden, beispielsweise durch die Teilnahme an Wettbewerben, an MINT-Cams, Ferienakademien, Arbeitsgemeinschaften im MINT Bereich, Wahlpflichtfächer und Praktika im MINT Bereich. Für die Mindestanforderung müssen 40 Punkte erreicht werden: Übersicht.

Erwerb eines MINT-EC-Zertifikats:
Zu einem von der Schule festgesetzten Termin, ca. einen Monat vor der Verleihung der Abiturzeugnisse, beantragen die Schülerinnen und Schüler das MINT-EC-Zertifikat (Formular) bei Frau Giskes. Alle einzubringenden Leistungen sind zu dokumentieren. Damit in dem langen Zeitraum ab der Jahrgangsstufe 5 nichts verloren geht, gibt es die Möglichkeit alle Leistungen in einem Dokumentationsheft zu sammeln. Die Unterlagen sind bei den MINT Koordinatorin Frau Giskes einzureichen, zusätzlich kann ein Termin für ein Beratungsgespräch abgestimmt werden.

Das Vivarium am WDG

„Welt hinter Glas“

- Lebensräume und ihre Bewohner in die Schule bringen –

... kein noch so guter Film
… kein Simulationsprogramm
... keine Folie
... kein Schulbuch
... kein Lehrervortrag

NICHTS kann die Begegnung mit dem Lebendigen ersetzen!

 

Chamaeleon
Jungen
Maeuse
Maus fuettern
Reptil
Schildkroete
Schlange
Schlange2
Schlange Schoss
Previous Next Play Pause
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Die bisherige Geschichte…..

Unter dem genannten Titel - stellte unsere Schulleiterin, Frau Schweizer-Motte am 18.04.2016 bei der Bayer-Schulstiftung das Projekt vor. Einen Monat später kam die Zusage, dass das Projekt als förderungswürdig anerkannt wurde. Mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von 10.000 € konnten im kommenden Schuljahr die ersten tierischen Bewohner beim WDG einziehen. Seitdem wurden wir durch die Bayer-Schulstiftung dreimal in Folge gefördert. So das insgesamt 19.500 € zur Verfügung standen.

Was ist eigentlich ein "Vivarium"?
Unter einem Vivarium versteht man zunächst eine Tierhaltungsanlage zur Aufzucht und Pflege lebender, meist wechselwarmer Kleintiere in Aquarien, Terrarien oder Paludarien. In der Antike wurde jede Form eines Tierparkes Vivarium (lateinisch: vivarium = „Behälter für lebende Tiere“) genannt. Zunächst war das Ziel der Schule bzw. der Fachschaft Biologie einige pflegeleichte Insektarien, Aquarien, Terrarien und Paludarien im Laufe des Schuljahres 2016/17 aufzubauen, Pflegepläne und Tierportraits zusammenzustellen und Regeln zum Umgang mit den Tieren sowie Arbeitsmaterialien für den Einsatz im Unterricht zu erarbeiten.

Die Auswahl der Tiere erfolgt (unter Beachtung der für Tierhaltung in der Schule geltenden Rechtsbestimmungen) nach den Kriterien: Lernertrag, Vielfalt der Lebensraumansprüche, Kosten, Arbeitsaufwand und Schauwirkung. Maßgeblich waren hier die Empfehlungen des Ringes der deutschen Vivariumschulen und der Publikation von H. Keller: Tierhaltung in der Schule. Stuttgart 2006.

Nach ersten Erfolgen wagten wir uns dann auch an Tiere mit anspruchsvolleren Lebensbedingungen und erste Zuchten sowie verschiedene Vergesellschaftungen (=Tiere unterschiedlicher Arten in einem Behältnis). Der Aufbau unseres Vivariums und die damit verbundene Arbeit der Schülerinnen und Schüler wurde durch eine Masterarbeit an der Bergischen Universität im Fachbereich Biologiedidaktik (Autorin: Irina Schleicher) wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Am Tag der offenen Tür 2016 wurde dann das Vivarium feierlich eröffnet.
2017 wurden wir Mitglied im Ring der deutschen Vivariumschulen. http://www.vivariumschulen.de/

Der Aufbau und die Gestaltung des Vivariums als innerschulischer Lernort erfolgt unter (weitgehender) Mitbestimmung und in Zusammenarbeit mit einer altersheterogenen Schülergruppen („Vivarium AGs –WDG). Für die dauerhafte Pflege der Tiere und ihrer „künstlichen Lebensräume“ werden „Tierpatenschaften“ durch zwei bis drei „Experten“ aus der Schülerschaft übernommen werden, die ihre jeweiligen Nachfolger aus den jüngeren Jahrgängen einarbeiten. Eine beständige Berichterstattung über die Arbeit auf der schuleigenen Website ist geplant. Ein Flyer zu unserem Vivarium entstand 2018.
Mit dem Rückzug der Schule ( der vom WDR filmisch begleitet wurde) zum Standort Johannisberg in den Weihnachtsferien des Schuljahres 2018/19 erhielt das „Schul-Vivarum“ einen eigenen Raum, angeschlossen an die Gemeinsame Mitte. Die Schauwirkung für die Schulöffentlichkeit ist durch die Verglasung zur Gemeinsamen Mitte gesichert. Darüber hinaus erhielten einige Arten einen Platz im schulöffentlichen Raum der Gemeinsamen Mitte, der Kommunikationszone Schulleitung und dem Sekretariat, da das Vivarium zwischenzeitlich so gewachsen ist, dass der ursprünglich dafür geplante Raum nicht mehr ausreicht.
Die Pflege der Tiere erfolgt durch Arbeitsgemeinschaften, die von mehreren Lehrkräften betreut werden. Insgesamt sind ca. 40 Schülerinnen und Schüler aktiv an der Pflege der Tiere und der Betreuung des Vivariums beteiligt.
Die Pflege obliegt den „Alten Hasen“ (mindestens ein Jahr in der AG), sie arbeiten weitgehend selbstständig. Die „jungen Hüpfer“ arbeiten sich mind. en Jahr in die verschiedenen Tierarten und ihre Bedürfnisse ein.

Ziel ist es Expertenwissen zur Lebensweise, Ökologie und den daraus resultierenden Bedürfnissen der einzelnen Tierarten (= fachsystematischen biologischen Kompetenzen) aufzubauen. Durch die Planung und das Unterhalten eines Terrariums bzw. Aquariums müssen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Lebensbedingungen der jeweiligen Tiere auseinandersetzen und bekommen auf diese Weise z.B. einen Einblick in die Ökologie der jeweiligen Tiergruppe. Grundlegendes Verständnis komplexer Wechselspiele zwischen abiotischen und biotischen Faktoren werden hierbei unmittelbar erfahrbar.
Als prozessbezogene Kompetenz erlangen Schülerinnen und Schüler durch zielgerichtete Beobachtungen von Organismen Erkenntnisse über Morphologie und Verwandtschaft der beherbergten Arten. Außerdem eignen sich Tiere im Unterricht hervorragend, um Gestaltmerkmale von Lebewesen kriterienbezogen zu beschreiben und vergleichen. Nicht nur der Fachbereich Biologie profitiert hiervon. Die obligatorische Tierbeschreibung in Klasse 5 im Fach Deutsch bezieht sich immer auf ein Vivariumstier. Entgegen dem Trend des schnellen „Wegklickens“ fördert das Vivarium hierdurch maßgeblich das genaue und geduldige Beobachten und trägt zum Bildungsziel der Schule „Förderung der Detailgenauigkeit“ bei.

Interesse für Lebendiges wecken und biologisches Wissen aufbauen sind also zum einen die wesentlichen Beweggründe für unsere Haltung von Tieren an der Schule. Aber auch das Lebensumfeld Schule aufzuwerten ist ein zentrales Ziel. Durch den Schauwert der Terrarien wird der MINTec Schwerpunkt unserer Schule, auch für die nicht unmittelbar im naturwissenschaftlichen Bereich Tätigen und alle unsere Besucher direkt sichtbar. Die Erfahrung zeigt, dass die Terrarien im öffentlichen Schulraum Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern und Besucher anziehen und nachhaltig im Gedächtnis bleiben (vgl. Ergebnisse der jährlich gemachten Umfragen bei der Anmeldung zu der Frage, „Was hat dir am „Tag der offenen Tür“ am besten gefallen?“).

Die Schüler üben einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebewesen und bauen häufig auch eine emotionale Bindung zu den anvertrauten Tieren auf. Hierdurch entsteht eine klare Identifikation mit der Schule als Lebensraum, die insbesondere im Ganztag von unmittelbarer Wichtigkeit ist.
Zudem wünschen sich viele Schüler eigene Tiere, wobei ihnen oftmals noch die Kenntnisse über die Bedürfnisse des jeweiligen Tieres und das Bewusstsein über die entstehende Verantwortlichkeit fehlt. Die Tierhaltung an der Schule kann hier eine realistische Entscheidungsfindung, selbst Tiere zu halten, unterstützen. Dies entlastet die Eltern, die sich häufig mit diesen Fragen auseinandersetzen müssen und die Folgen der getroffenen Entscheidung zu tragen haben.
Wir stellen weiterhin fest, dass insbesondere die affektiven Lernziele, die von Ekelabbau bis hin zu Zeitmanagement- und Planungskompetenz reichen in hervorragender Weise durch das Vivarium gefördert werden.
Die Zusammenarbeit in altersheterogenen Teams fördert darüber hinaus alle sozialen Kompetenzen und leistet einen hervorragenden Beitrag zu Teamfähigkeit, Planungs- und Konfliktlösekompetenzen.
Die Entscheidungsfindung, ob ein Beruf im Bereich der Life-Science erstrebenswert ist, wie auch die Schulung handwerklicher Fähigkeiten beim Bau und der Einrichtung von Tierbehältnissen wird ebenfalls gefördert, so dass das Vivarium oft erste Entscheidungen für Praktika und die daraus resultierenden Berufswünschen maßgeblich beeinflusst.